Dr-Ulla-Schirmer Haus, Seniorenzentrum

<b>2025 │ Dr-Ulla-Schirmer Haus</b> </br>Seniorenzentrum, Leimen
<b>2025 │ Dr-Ulla-Schirmer Haus</b> </br>Seniorenzentrum, Leimen
<b>2025 │ Dr-Ulla-Schirmer Haus</b> </br>Seniorenzentrum, Leimen


NUTZUNG
Pflegeheim │ Verwaltung │ Betreute Wohnungen │ Tagespflege │ Mobiler Dienst

LEISTUNGSPHASE
1 - 8

PROJEKTSTATUS
2020-2025 B-Plananpassungen │ 2025 vorrausichtlicher Projektstart

BAUAUFGABE
Erweiterungneubau │ Sanierung & Umstrukturierung

BAUHERR
Evangelische Heimstiftung

STANDORT
Nußlocher Str. 40 │ 69181 Leimen



BAULICHE SITUTATION
Die Übergangsfrist für das Dr. Ulla-Schirmer-Haus nach der LandesheimBauVO läuft noch bis in das Jahr 2035. Jedoch ist es so, dass im ursprünglichen Gebäude mit den geneigten Dächern jetzt schon einschneidende Sanierungen anstehen, die nicht viel weiter aufgeschoben werden sollten. Der Betreiber und Eigentümer möchte den Bewohnenden auch baldmöglichst eine neue und bessere Ausstattung mit mehr Komfort und ausschließlich Einzelzimmer für die Pflege anbieten.
Eine baldige Teilsanierung ohne die Umstrukturierung auf das Wohngruppenkonzept nach der Landesheim -Bau -Verordnung, (LH Bau VO) jetzt durchzuführen wäre aber auch widersinnig. Das ursprüngliche Gebäude komplett zu sanieren und die Umstrukturierung der Bewohnergruppen durchzuführen wäre nicht mehr wirtschaftlich und mehrere geometrische Gegebenheiten des Altbaus wie z.B. die Grundrissabmessungen der Treppenhäuser sprechen eindeutig für einen Abbruch.

ENTWURFSKONZEPT
Geplant ist der Abbruch des Ursprungsgebäudes und der Erhalt des Anschlussbaus aus dem Jahre 2010. Während der gesamten Umstrukturierung werden immer ca. 75 Pflegeheimplätze vorgehalten. Wichtig bei der Entwurfskonzeption war immer die Vorgabe, dass alle Menschen die in der Einrichtung leben nur einmal umziehen sollen.
In der ersten Bauphase soll die Pflegeeinrichtung in südlicher Richtung um 54 Einzelzimmer und die zukünftigen 7 Aufenthalts- und Speisezimmer mit Balkonen erweitert werden. Mit der Realisierung des Anbaus wird in diesem Zuge auch gleich die neue Technikzentrale im UG aufgebaut. Im Erdgeschoss der im Jahr 2010 errichteten Gebäudeerweiterung wird die neue Verwaltung, sowie die Cafeteria angeordnet.
In der zweiten Bauphase wird das Ursprungsgebäude aus dem Jahre 1989 abgebrochen und die Einrichtung nach Norden hin um weitere 9 Einzelzimmer, sowie dem im Erdgeschoss untergebrachten Eingangsbereich ergänzt.
In einem separaten Baukörper (Wohnhaus) entsteht im Erdgeschoss eine neue Tagespflegeeinrichtung für 12 Personen. In den Obergeschossen werden 22 betreute Seniorenwohnungen untergebracht.
Am Ende der Baumaßnahmen befinden sich dann im Pflegeheim je Stockwerk zwei Wohngruppen mit jeweils 12 und 13 Einzelzimmern und im Erdgeschoss eine Wohngruppe mit 15 Einzelzimmern als beschützte Wohngruppe. Diese erhält hierzu einen eigenen „beschützten“ Gartenbereich. Nach dem Wohngruppenkonzept der Evangelischen Heimstiftung sind dies im Gesamten sieben Wohngruppen mit jeweils eigenen Raumangeboten und allen notwendigen Funktionen.
Insgesamt finden im neuen Dr. Ulla-Schirmer Haus 90 Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf in je einem Einzelzimmer Platz. Mit dem Angebot an Tagespflegeplätzen (12) und Betreuten Wohnungen (22) bleibt das bisherige Angebot an Pflege- und Betreuungsplätzen (124 Plätze) erhalten.

KLIMA- UND ENERGIEKONZEPT
Nach bisherigem Stand wären die neuen Gebäudeteile im KFW 55 Standard errichtet worden. In Zukunft wird dann sinngemäß nach den Anforderungen an die Dämmung und die Wärmeerzeugung gebaut werden , die dem KfW 55 Standard mit erneuerbaren Energien folgen werden. Auf dem Flachdach des zu erhaltenden Gebäudeteils aus dem Jahre 2010 befindet sich ein Dachgarten mit Beeten und Terrassen, die erhalten werden sollen. Für die neuen Flachdächer des Dr. Ulla-Schirmer Hauses werden extensive Dachbegrünungen vorgeschlagen. Mit dem Teilabbruch des bisherigen Bestandsgebäudes entfällt die bisher dort im Keller verortete Wärmeerzeugungsanlage für Heizung und Warmwasser. Um die energetische Autarkie der Gebäude zukünftig in einen nachhaltigen Kontext zu setzen, wird innerhalb der neuen Anlage eine Photovoltaikanlage auf den Flachdächern verfolgt. Für das zukünftige Pflegeheim, sowie für die angrenzenden betreuten Wohnungen wird dies bereits als integrativer Bestandteil der Planung betrachtet. Voraussichtlich werden für beide Gebäude separate Anlagen errichtet. Hierbei soll der durch die Solarzellen erzeugte Strom nicht in das allgemeine Energienetz eingespeist werden. Stattdessen soll die Stromproduktion als Mehrwert für das Gebäudeensemble verstanden und direkt vor Ort genutzt werden.
Wie die genaue Konzeption bzgl. Heizung und Warmwasser aussieht, ist aktuell in der Planung und noch nicht im Detail ausformuliert. Die Evangel. Heimstiftung und das Architekturbüro streben hierzu eine enkelgerechte bzw. nachhaltige Lösung an. Hierbei sind verschiedene Nutzungsmöglichkeiten einer Wärmepumpe denkbar. Beispielhaft hierfür wäre eine von der Photovoltaikanlage gespeiste Luft-Wasser-Wärmepumpe. Diese nutzt die kostenlose Umgebungsluft zum Heizen. Des Weiteren eignet sie sich sowohl für Neubauten wie auf für Modernisierung. Für den Warmwasserverbrauch innerhalb der Senioreneinrichtung ist nach unserer Auffassung auch der Einsatz von Solarthermie zur direkten Warmwasserbereitung naheliegend.

GRÜNKONZEPT
Der erst im Jahre 2021 vollzogene Umbau des Straßenraumes und die Begrünung des Gleisbetts von der Straßenbahn wird in der Gesamtkonzeption integriert und berücksichtigt.
Durch die Verlagerung des Pflege Schwerpunktes nach Süden hin entsteht mehr Freiraum im Bereich des Wohnhauses und der Tagespflege. Hieraus resultierend können auch für die Tagespflege attraktive Terrassen und Grünflächen angeboten werden. Die große Trauerweide und der Teich im Garten sollen bei der aktuellen Planung erhalten werden.
Auf dem Flachdach des zu erhaltenden Gebäudeteils aus dem Jahre 2010 befindet sich ein Dachgarten mit Beeten und Terrassen, die erhalten werden sollen. Für die neuen Flachdächer des Dr. Ulla-Schirmer- Hauses werden extensive Dachbegrünungen vorgeschlagen. Um die Biodiversität, sowie das Mikroklima vor Ort zu stärken schlagen wir auch den Einsatz von Wildblumenwiesen an. Diese bieten eine potenzielle ökologische Entfaltungsmöglichkeit für Insekten.